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Demminer Gesänge

D 2023, 214 min

Ein Film zusammengesammelt und montiert von Hans Jürgen Syberberg. Aus der wiederhergestellten Küche des ehemaligen Gutshauses in Nossendorf bei Demmin. Home Song mit ächzendem Harmonium.

Synopsis

Hans Jürgen Syberbergs neuestes Werk, es erscheint nach knapp 30 Jahren Schaffenspause, ist eine Auseinandersetzung in Wort und Bild mit der Stadt Demmin, in deren Umgebung er als Kind aufwuchs. Der Film nimmt Bezug auf die Geschichte des Ortes, in dem sich am Ende des zweiten Weltkrieges, einer der größten Massensuizide zutrug. Er dokumentiert die Versuche, von Syberberg in den letzten Jahrzehnten selbst in Form von künstlerischen Interventionen vor Ort angestoßen, den zentralen Marktplatz als Gemeinschaftsort zu reanimieren. Mit Planen und Baugrüst wurde so etwa für kurze Zeit das Café Zilm wiederbelebt, und in ihm Filme gezeigt, gesungen und Kaffee ausgeschenkt. Seitens zweier Architekturbüros (Alexander Schwarz von David Chipperfield Architects und Peter Haimerl Architektur) lagen sogar konkrete Pläne einer Umgestaltung des Platzes vor. Der Film findet hier Anschluss an Fragen zukunftsträchtiger Städteplanung. Es geht Syberberg nicht um eine Restauration alter Verhältnisse, sondern um die Fragen der Gemeinschaft an einem Ort, der sein Zentrum verloren hat.
Die Erstaufführung des Films „DEMMINER GESÄNGE oder die Wiederentdeckung des Marktes in Demmin“ fand im Sommer 2023 auf dem Markt selbst statt. Nun geht der Film auf Kinotour!

Aktuell

Hans Jürgen Syberberg geht mit seinem Film DEMMINER GESÄNGE auf Kinotour in Mecklenburg-Vorpommern! Alle Termine findet ihr laufend aktualisiert hier.

Rostock: Frieda23 Di, 30.04., 19:00 — Filmgespräch mit Hans Jürgen Syberberg und Eugen Blume
Neustrelitz: Fabrik Kino 1 Mi, 15.05., 17:00 Uhr — Filmgespräch mit Hans Jürgen Syberberg

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Ab 30. April auf Kinotour!

Pressestimmen

Syber­bergs neuestes Werk Demminer Gesänge, das heute Premiere hat, und in den nächsten Wochen Ort für Ort durch die deutschen Quali­täts­kinos reisen wird, ist eine Ausein­an­der­set­zung in Wort und Bild mit der Stadt Demmin, in deren Umgebung er als Kind aufwuchs. Der Film nimmt Bezug auf die Geschichte des Ortes, in dem sich am Ende des Zweiten Welt­krieges einer der größten Massen­sui­zide in Deutsch­land zutrug – der danach aus dem öffent­li­chen Gedächtnis schnell verdrängt wurde. Er doku­men­tiert die Versuche, von Syberberg in den letzten Jahr­zehnten selbst in Form von künst­le­ri­schen Inter­ven­tionen vor Ort ange­stoßen, den zentralen Markt­platz als Gemein­schaftsort zu reani­mieren. Mit Planen und Baugerüst wurde so etwa für kurze Zeit das Café Zilm wieder­be­lebt, und in ihm Filme gezeigt, gesungen und Kaffee ausge­schenkt. Seitens zweier Archi­tek­tur­büros (Alexander Schwarz von David Chip­per­field Archi­tects und Peter Haimerl Archi­tektur) lagen sogar konkrete Pläne einer Umge­stal­tung des Platzes vor. Der Film findet hier Anschluss an Fragen zukunfts­träch­tiger Städ­te­pla­nung. Es geht Syberberg nicht um eine Restau­ra­tion alter Verhält­nisse, sondern um die Fragen der Gemein­schaft an einem Ort, der sein Zentrum verloren hat.  (Rüdiger Suchsland, artechock, 12/2023)

Hans-Jürgen Syberberg will seinen Geburtsort, in dem die deutsche Geschichte gewütet hat, wiederbeleben. Das Projekt ist auch zu einem großen Film geworden.

Können Orte traumatisiert sein? Die Stadt Demmin ist eine Hansestadt in Vorpommern, westlich von Usedom, mit rund 10 000 Einwohnern. Der Filmemacher, Reporter, Essayist Hans-Jürgen Syberberg wurde hier 1935 geboren. Er arbeitet sich seit einigen Jahren am Ort seiner Kindheit ab: aber im konstruktiven Sinne. Denn er versucht, dieser versehrten Stadt wieder mehr Leben zu schenken. (Adrian Prechtel, AZ München, 15.12.2023)

Preise und Festivals

- Berlin-Premiere am 7.12. in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz- München-Premiere am 17.12. im Werkstattkino- Rostock-Premiere am 30.4. im Frieda23- Neustrelitz-Premiere am 15.05. im Fabrik Kino 1

Weitere Texte

Ankündigung von Hans Jürgen Syberberg:

Zu Beginn, 70 Jahre nach dem großen Brand der Stadt, selbst erlebt aus dem Dorf nebenan, zurückgekommen auch dort in Nossendorf.
Zurückgekommen, aus der Erinnerung der Toten, Frauen und Kinder in den Flüssen am Ende des Krieges, in Demmin am Ende der Welt, in der Vision aus der NACHT vor 40 Jahren
am immer noch leeren Platz im Zentrum der Stadt.
Ein Versuch, den Markt wiederherzustellen als Kulisse für fünf Sommer, fünf Jahre lang. Den Menschen dort ihr Zentrum wiederzufinden und sei es für die kurze Zeit eines Films.
Zu erleben nun, wie sie es aufnehmen und antworten mit einem Marktleben wieder, und Gesängen, von früher aus der Schule oder beim Schlafengehen oder in der Kirche, im Café Zilm, wieder aufgebaut für kurze Zeit, mit Filmen, die wir mitbrachten, auch mit Plänen aus Berlin und Stuttgart und München oder Mailand, alles neu herzustellen.
Ein Theater aus Berlin auf dem leeren Platz zwischen Plattenbauten und Kirchturm, dass alle kamen.
Die Stadt der Hanse früher und der Ulanen und der Russen dann.
Tag für Tag aus dem Tagebuch nach der Rückkehr notiert am Computer und fotografiert wie gefilmt, von einem der es weiß wie.
Auch wie man das erzählt, nun in Berlin, wo damals die Mutter lebte in den Nächten der Bomben.
Im einzig durch sie überlebenden Haus in der Regensburger Strasse 36.

Mit Überlebenden in Demmin und deren Nachkommen, und der Lehrerin (97), die alle kennen von den Gesangstunden, und mit Karl Schlösser, dem Maler und Autor seiner Kindheitsgeschichte aus D. auch mit W. Esch, der das alles weiß und mit organisierte, so die Bürger, die dafür Geld gaben, dass das entstand.

Hier geht es zum laufend aktualisierten Internettagebuch von Hans Jürgen Syberberg.

Entwurf von Chipperfield/Schwarz gemeinsam mit Studierenden der Universität Stuttgart: Link zum Pdf

Entwurf des Peter Haimerl Architektur-Büros: Link zum Pdf

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Ab 30. April auf Kinotour!

Credits

Buch, Regie, Kamera, Schnitt
Hans Jürgen Syberberg
Produziert von
Syberberg Filmproduktion
Gefördert durch 
Die kulturwirtschaftliche Film- und Medienförderung Mecklenburg-Vorpommern, Bayerischer Rundfunk (BR)

Kinoverleih-Infos

Verleihkopien
DCP (Teil 1 & 2)
Blu-ray Disc (Teil 1 & 2)
ProRes File (Teil 1 & 2)
Bildformat
16:9
Sprache
Deutsch
Werbematerial
Trailer, Poster auf Anfrage
Lizenzgebiet
Weltweit
FSK
Info-Programm gemäß §14 JuSchG