
PERRET IN FRANKREICH UND ALGERIEN Heinz Emigholz, D 2012, 110 min
Aufbruch der Moderne – Teil II / Photographie und jenseits – Teil 20 / Architektur als Autobiografie
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Mit seiner Serie "Architektur als Autobiografie" hat Heinz Emigholz ein ganz und gar eigensinniges Projekt vorgelegt. Die Filme bewegen sich entlang der Werkbiografie einzelner Architekten der westlichen Moderne: unter anderem Rudolf Schindler, Adolf Loos, jetzt Auguste Perret. Auf sprachlichen Kommentar verzichtet Emigholz, stattdessen sucht er mit seiner Kamera einzelne Bauwerke auf und filmt sie aus einer Vielzahl von Perspektiven. Die Auswahl der Blickwinkel beschränkt s ich auf solche, die von einem Besucher des Bauwerks nachvollzogen werden können. Kamerabewegungen gibt es keine, Zusammenhänge entstehen nur durch die Montage. Der neue Film "Perret in Frankreich und Algerien" bildet eine außerordentliche Spannbreite an Gebäudetypen ab. Auguste Perret spezialisierte sich auf großformatige, aufwändige Konstruktionen im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts und in der damaligen Kolonie Algerien. Er gilt als Meister des Betonbaus. Die Aufnahmen umfassen fünf Jahrzehnte Architektur- und Weltgeschichte: 1904 entstand ein erstes Wohnhaus in Paris, 1955 vollendete er die Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten historischen Stadtkerns von Le Havre. Im International (taz)
Augen auf! In dieser Dokumentation gibt es keinen Kommentar, keine Interviews, glücklicherweise gar nichts, was an ein TV-Feature erinnern würde. Vor allem: keine Bevormundung. Dafür die Unmittelbarkeit der Begegnung mit 30 Bauten des Klassikers der Architektur-Moderne, August Perret (1874-1954). Heinz Emigholz (Regie, Kamera) filmt dessen Gebäude mit feinnervigstem Gespür für Schönheit und Drama der Raumkonstruktion. (Süddeutsche Zeitung, Rainer Gansera)
Verblüffend, wie ein und dieselbe Hand stilistisch derartig Unterschiedliches erschaffen kann. Erstmals wird das künstlerische Werk von Perret in einem Film in seiner Gesamtheit über die Landesgrenzen hinweg betrachtet. Dabei wertet Regisseur Heinz Emigholz ("Sullivans Banken") in keiner Weise, vielmehr lässt er die Werke sprechen. Der kunstinteressierte Zuschauer darf sich auf einen umfassend recherchierten Film freuen, der ihn mit allerhand kunsthistorischem Wissen bereichern wird. (cinemathek.eu)
Wenn Emigholz am Schluss in der Kirche des Heiligen Joseph wie durch einen Tunnel den Turm hinaufblickt, setzt er zu den Klängen eines Chorals zwei präzise Schwenks. So zurückhaltend und kontrolliert diese Geste auch ist, in einem ansonsten sehr nüchternen und analytischen Film wird daraus ein transzendentaler Augenblick. (Critic.de, Michael Kienzl)
Im zweiten Teil seiner insgesamt dreiteiligen Reihe «Aufbruch der Moderne», mit der Emigholz seine Filme zu den Themen Architektur und Baugestaltung beenden wird, zeigt der Filmemacher insgesamt 30 Werke der französischen Architekten und Bauingenieure Auguste und Gustave Perret. Auguste Perret (1874–1954) gehört mit seinen kühnen Eisenbetonexperimenten zu den Wegbereitern der Moderne und schuf seine Bauten sowohl in Frankreich als auch im kolonialen Algerien. Emigholz erfasst die Gebäude in ihrem Ist-Zustand, bettet die Autoren-Architektur damit in kulturelle und soziale Zusammenhänge und macht die Veränderung der Gebäude im Lauf der Zeit sichtbar. (Viennale - Pocketguide, Lars Penning)
Festival de Locarno : les plus belles images d’Alger. Voilà un film unique en son genre. Un long documentaire de deux heures clair et passionnant et qui a suscité le plus grand intérêt du public du Festival de Locarno, avant celui de Toronto, au Canada. (El Watan, 08.08.2012, Azzedine Mabrouki) mehr...
Heinz Emigholz’s groundbreaking and spellbinding architectural films are, quite simply, cinematographic re-enactments of the immediate experience of spaces. With an often canted camera, he dissects the interior and exterior of a building, allowing the viewer to experience being there and, by studying a career of an architect, construct a biography solely based on the works, free of commentary. The last film in Emigholz’s Architecture as Autobiography series to focus on a specific architect, and the second in his series “The Decampment of Modernism” (following the equally excellent Parabeton, which premiered earlier this year in Berlin, and has gone on to become a surprise box-office hit in Germany), is the first film ever made on French brothers Auguste and Gustave Perret, presenting 30 of their projects in chronological order. And it may be perfect. (Emigholz himself considers it to be his finest film.) (Cinema Scope, Issue 52, Mark Peranson) mehr...
Preise und Festivals
- Festival del film Locarno (01.08.-11.08.2012)
- Toronto International Film Festival (06.09.-12.09.2012)
- Kaunas International Film Festival (26.09.-07.10.2012)
- Vancouver International Film Festival (27.09.-12.10.2012)
- Viennale - Vienna International Film Festival (25.10.-07.11.2012)
- Duisburger Filmwoche - Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms (05.11.-11.11.2012)
- Paris - Festival International du Film d'Environnement (19.02.-26.02.2013)
- Kinostart: 29. November 2012
- Kinostart-Premiere: am 2. Dezember 2012 um 12:00 Uhr im Kino International Berlin, mit anschließendem Podiumsgespräch zwischen Heinz Emigholz und Thomas Arslan!
- Metropolis Kino (Hamburg -18.12.-21.12.12)
- Deutsches Filminstitut (Frankfurt am Main - 28.12.12)
- Documentary Fortnight: MOMA’s International Festival of Nonfiction Film and Media (15.02.-04.03.2013)
- Riviera Maya Film Festival (Mexico - 21.04.-27.04.2013)
- Northwest Film Forum (Seattle, 03. Mai 2013)
- Haifa Film Festival (Israel, 19.-28.09.2013)
- Film Festival Ghent (Belgien, 08.-19.10.2013)
- Doclisboa - International Film Festival in Portugal (24.10.-03.11.2013)
- Experimental Film and Video Festival in Seoul (November bis Dezember 2013)