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United Trash

D 1995, 77 min

Kann der schwarzhäutige Messias Peter Panne den Abschuss einer übrig gebliebenen V2-Rakete auf das Weiße Haus verhindern?

Synopsis

Afrika, ... Land der unendlichen Sonne, der gekräuselten Haare und dem Geruch von Dieselöl. Deutsche Soldaten im Einsatz der UNO. Ein Traum wird Wirklichkeit! General Brenner (Udo Kier) hat alle Hände voll zu tun. Das neugebaute Krematorium, der multikulturelle Kinderspielplatz und vor allem die alte V2-Rakete vom Führer! Werner Brenner ist begeistert. Hier, wo die Menschen noch „einfach und simpel“ sind, kann der Deutsche zeigen, was er kann. Doch schon nach wenigen Tagen bekommt Brenners unverwüstlicher Optimismus einen harten Schlag ...
Schlingensiefs prophetischer Ausblick auf das große Bundeswehrabenteuer im Kosovo 1999. Die ganze Wahrheit über Scharping, Clinton, Fischer und Milosevic. Vorgeführt an afrikanischen Verhältnissen.

Streaming-Info

Der Film ist über unseren Vimeo-Kanal zum Leihen oder Kaufen erhältlich. Weitere Anbieter siehe „Film kaufen“.
Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch, Polnisch, Spanisch

Pressestimmen

Mit Kitten Natividad, dem Busenstar aus Russ-Meyer-Filmen, erfüllt sich der Regisseur einen Jugendtraum. Beneidenswert. (Fischer Film Almanach)

Ideen- und Bildersalat, Geräusche- und Musiktortur lassen keine Hoffnung mehr zu, weder auf die einer politischen noch auf die einer ästhetischen Aussicht. Und doch kann man UNITED TRASH ganz anders lesen. Als einen Abgesang auf Europas Talent, noch immer wieder ein moralisches (oder ästhetisches) Rezept gegen die Verelendung der eigenen Wertvorstellungen zu finden. Als Antwort auf die unfaßliche Serbenliebe Handkes, die man auch eine Affenliebe nennen könnte. Als den Schrei der Cassandra im Disco-Sound, unerträglich für Bach- oder Beethoven-Ohren. Als Film, der vor allem Gehörlosen zu empfehlen wäre. Oder Blinden, die durch kein Bild mehr zu beleidigen sind. Denn „bewerten“ kann man ihn nicht, diesen Film. Man kann ihn nur sehen oder es besser bleiben lassen. Vergnügen bereitet er nicht, und vergleichen läßt er sich mit nichts, was es sonst so im Kino geben mag. Und das ist vielleicht das Beste, was sich von ihm sagen läßt. (Peter W. Jansen, TIP 5/96)

Das ganze Unternehmen ähnelt aber eher der Frontseite der Bild-Zeitung als einem irgendwie gearteten Versuch, aus greller Überzeichnung Erkenntnis zu gewinnen. (...) So arbeitet Schlingensief unverzagt weiter an seiner Selbstinszenierung und kämpft gegen Bürgertum, Katholizismus, Linke und den Humanismus sowieso. Er dreht einer imaginäre heilen Welt eine lange Nase und gibt den bösen Buben. Immer wieder. Immer weiter. Eine titanische Aufgabe. Wenn er so weitermacht, wird er als Harald Schmidt des deutschen Kinos enden. (Stefan Reinecke, epd-Film 3/96)

Von den Dreharbeiten habe ich in Konkret 2/95 noch berichtet, für den fertigen Film fehlen mir jetzt die Worte. (...) Ich bin stolz auf meinen Part. Die Hauptrollen in der Schlingensiefiade spielen freilich die herzliche Russ Meyer-Vollfrau Kitten Natividad (BENEATH THE VALLEY OF THE ULTRA VIXENS) und der ebenso herzliche, aber mißgestaltete schwarze Zwerg Thomas Chibwe. Auch wenn diesem eine ekelhafte, aber ejakulierende Scheide auf dem Kopf gewachsen ist: Das Heldenpaar übersteht nicht nur den deutschen United Trash unbeschadet, und zwar als einzige Überlebende einer deutschen Unoaktion, die beiden sind außerdem richtig glücklich, sie heiraten, ficken in Venedig und setzen etwas Virulent-Fleischliches in die Welt, vor dem Präsident, Papst, Bischof (Jochen Tomaschewski von der Volksbühne Ost. Applaus!) sowie jeder, der als Repräsentant für andere spricht, bloß Angst hat, tut mir leid. Dann lieber doch Mut zur Wutlust. Theweleit, sag doch was. (Konkret, 3/96, Dietrich Kuhlbrodt) (...) Anstelle des Films könnte man auch einen Eimer Blut, Urin und Sperma über dem Publikum ausgießen. (...) Der denkbarste Reflex auf die Betulichkeit des deutschen Films. Das Oberhausener Manifest als Farce! (Harald Martenstein, 02.11.1995)

Anderthalb Stunden Kindergeburtstag mit Papa Schlingensief. Es helfen weder Udo Kiers Bananenröckchen noch die Riesentitten der Kitten Natividad. Warum eigentlich mußte in Afrika gedreht werden? In Hof beginnt der Abgrund an der Haltestelle vor der Tür: Buslinie 1, Richtung: Ober- oder Unterkotzau. (Katja Nicodemus, 30.10.1995)

Christoph Schlingensief, Mülheimer Filmemacher (DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER, TERROR 2000) ist mit Mitgliedern seines Filmteams in Simbabwe vorübergehend festgenommen worden, denn ihm wurde vorgeworfen, einen „rassistischen und pornographischen Film“ zu drehen. (Mülheimer Wochen, Nacht in Haft, 22.12.2006)

Weitere Texte

Langinhalt zum Film

Brenners jungfräuliche Frau Martha (Kitten Natividad) bekommt ihr erstes Kind: Einen kleinen Jungen schwarzer Hautfarbe: Peter Panne (Thomas Chibwe). Für viele ein Rätsel, doch für Bischof Pierre (Joachim Tomaschewsky), einem exkommunizierten Bischof aus Wien, ein willkommenes Fressen. Gebisslos und voller Hass auf die römisch katholische Kirche erklärt er den Kleinen zum neuen Messias und sich zu dessen Manager. Martha, die sich von Pierre schon seit geraumer Zeit in aller Öffentlichkeit exorzieren und somit von ihrer „verkorksten“ Sexualität heilen lässt, ist begeistert. Nur Werner ist konsterniert: WOFÜR BRAUCHT MAN EINEN MESSISAS, WENN DIE UNO SCHON DA IST? Während die anderen noch immer jede Form von Humanismus ans Kreuz nageln, hegt der ortsansässige Diktator (Jones Muguse) mit Peter Panne ganz andere Pläne: Er braucht den Kleinen als menschlichen Düsenantrieb für seine Interkontinentalrakete, die ihm die deutschen UNO-Truppen geschenkt haben. Eine ausrangierte V2 Rakete von Adolf Hitler und Wernherr von Braun. Für den Diktator der Inbegriff von Freiheit und Leichtigkeit: Hochmoderne Holztonnen in deren Triebwerken unzählige Schwarze bereits verbrannt wurden. Am Heiligabend soll die Rakete auf seinen Erzfeind im Weißen Haus abgeschossen werden.
Die Situation spitzt sich zu: Schrott und Müll, Liebe, Hass, Chaos, Versatzstücke aus 100 Jahren Internet, Relikte politisch korrekter Menschen, Einflüsse aus Tagesschau und RTL, gespickt mit Trommeln, Schreien und einer guten Prise Leni Riefenstahl, vereinen sich zu einem strukturellen Musical mit linksfaschistischem Programm. Die Welt der Humanisten zeigt ihr wahres Gesicht, und Peter Panne wird zum Star! 

Über den Dreh
(aus dem Presseheft zum deutschen Kinostart '96)

Schlingensief dreht in Afrika

Wieder mit dabei sind Udo Kier, Dietrich Kuhlbrodt, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Miklos Königer und zum ersten Mal Joachim Tomaschewsky („Der Kinski der DDR“) sowie Johnny Pfeiffer (Deutschlands ältester Bodybuilder). Des Weiteren einige schwarze Darsteller, die Schlingensief direkt in Simbabwe verpflichtet: u.a. Jones Muguse als Diktator Hassan und Thomas Chibwe als Peter Panne. Barbara Valentin fällt in Simbabwe kurzfristig aus, Ersatz muß schnell gefunden werden. Der Zufall will es, daß Udo Kier vor einiger Zeit in Amerika eine Signierstunde hatte, ein paar Tische weiter saß Kitten Natividad (Star zahlreicher Russ Meyer-Filme) – ebenfalls bei einer Autogrammstunde. Freundliche Worte wurden gewechselt, Visitenkarten ausgetauscht. In Afrika ging dann alles sehr schnell: Kier rief Natividad an – drei Tage später war sie am Set.

Der Geheimdienst greift ein 

In der Nacht zum 13. Dezember stürmen Mitarbeiter der Geheimpolizei CIO das Hotel der Produktion. Die gesamte Produktionsabteilung wird verhaftet, Pässe und Fotomaterial beschlagnahmt. Ein entlassenes, schwarzes Scriptgirl hatte die Dreharbeiten als „Pornoproduktion“ denunziert, ein falscher Vorwurf, da Schlingensief keinen Porno sondern eine gescheiterte Literaturverfilmung dreht. Dank des unermüdlichen Einsatzes des deutschen Botschafters Norwin Graf von Leutrum und dessen „Kanzlers Erster Klasse“, Knut „Jumbo“ Müller, konnten jedoch die Crewmitglieder befreit, und das Filmmaterial in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Kopierwerk geholt und in der Botschaft gesichert werden. Die Dreharbeiten gingen weiter. Nach zwei Tagen das gleiche Spiel, Schlingensief und Gefährten wurden festgesetzt, aber nach 12 Stunden und erneuter Intervenierung seitens des Botschafters wieder freigelassen. Offizielle Entschuldigungen folgen. Mittlerweile schaltet sich sogar das Auswärtige Amt in Bonn ein. Am 17. Dezember soll das Team schließlich ausreisen – die Maschine ist bereits startklar, als erneut CIO-Agenten die Deutschen festsetzen. Graf Leutrum fackelt nicht lange, stürmt auf's Rollfeld und hindert den Piloten daran, ohne das Team abzufliegen. Leutrums Einsatz wirkt! Das Team verläßt Simbabwe noch am selben Abend. Auch Schlingensief kann mit dem Rest der Crew am Heiligabend unbehelligt ausreisen - allerdings ohne sein Filmmaterial. Diesem gilt nun die größte Sorge. Eine Woche bangen Wartens beginnt, bis schließlich die Filmdosen als Diplomatengepäck getarnt in Deutschland ankommen und – wie sich später im Labor zeigt – beschädigt sind: Teile des Materials sind unbrauchbar, große Teile falsch fixiert, ein nicht unbedeutender Teil vernichtet oder verschwunden. „Daher konnten einige Sequenzen nicht verwendet werden, was dem Film jedoch sehr zugute kam.“ – Christoph Schlingensief

Interview mit Christoph Schlingensief über UNITED TRASH (1995)
(Das Gespräch führte der Darsteller des Peter Panne, Dr. Thomas Chibwe, Harare)

Und wie läuft’s?

Danke der Nachfrage. So wie’s aussieht optimal: Die Grünen stimmen den Bundeswehreinsätzen zu, Oskar Lafontaine versucht’s schon wieder, die PDS wird gesellschaftsfähig, die Franzosen spielen 68, O.J. Simpson wird freigesprochen und noch immer versuchen Hunderte von Bildungsbürgern der Welt irgendwas von „verloren gegangener Ethik“ vorzuwerfen.

Und was hat das mit UNITED TRASH zu tun?

Wie der Titel schon sagt, die Welt vereinigt sich endlich im Müll. Keine Frage mehr nach Weltveränderung, sondern nur noch die Frage nach Weltverwertung: Wie kann ich in möglichst kurzer Zeit so viele Gefühle, Bedenken und Rituale erleben, ohne dafür gerade stehen zu müssen!

Rituale?

Seit meinem ersten Langfilm TUNGUSKA – DIE KISTEN SIND DA habe ich immer nur von Ritualen erzählt. Da haben sich immer ein paar Leute auf Kosten von anderen ausgelebt. Hier in UNITED TRASH ist das zum ersten Male anders: Funktionsträger „aller Rassen“ kämpfen die Spiele dieser Welt bis nachher keiner mehr weiß, was der andere eigentlich für eine Funktion hatte. Das ist wie 80 Minuten Tagesschau. Allerdings mit Musik. Ich bin der Ulrich Wickert der Mülltonne.

Aber zu jedem guten Ritual gehört doch das Recht, alles zu benutzen und zu tun, was möglich ist, mit dem ständigen Bewußtsein, wer man selber ist und wer man bleiben will. Und eben nicht, was andere denken.

Ja! Erst jetzt begreifen wir nämlich, daß wir auf der Erde stehen und nicht schweben! Die Erde ist unsere Ethik, und die ist chaotisch!

Naja, UNITED TRASH ist ja auch reichlich chaotisch, oder?

Na und? Chaostheoretisch steht alles nur deshalb zur Verfügung, damit es benutzt wird, zerstört wird und sich im selben Moment wieder zu etwas Neuem findet. Und genau das passiert in meinem Film. Der deutsche General schenkt den Afrikanern eine ausrangierte V2 Rakete vom Führer. Die Afrikaner freuen sich und wollen damit den amerikanischen Präsidenten ermorden. Der amerikanische Präsident lässt sich statt dessen von Cicciolina und Jeff Kohns die Weihnachtsgeschichte vorspielen und stellt somit die absolute Krönung geistiger Weiterentwicklung dar.

Krönung? Die Krone der Schöpfung: Der Mensch das Schwein.

Ich sagte ja Weiterentwicklung. Nur wenn wir endlich den ganzen Gefühls- und Verzweiflungsmüll in uns auch als Müll akzeptieren, können wir uns selber als Schrott verstehen und uns somit jedermann freiwillig zur Verfügung stellen. Da wird die Atombombe oder irgendeine Krankheit zum Urlaub.

Afrika war ja wohl kein Urlaub während der Dreharbeiten?

Um es mal mit den Worten von Leni Riefenstahl zu sagen: Der Schwarze ist ein wunderbares Wesen. Der ganze Kolonialmüll der da abgeladen wurde und der ja nichts weiter war als der Aderlaß einer sich selbst als Edelstein verstehenden „Elite“, wird von den Afrikanern mittlerweile so zum Absurden getrieben, dass selbst der Papst in Nairobi Schwierigkeiten hat, seine Kondomtherapie fortzusetzen. Man fickt ja nicht deshalb ohne Kondom, weil Gott es so will, sondern weil es im Zeitalter von Aids konsequent ist.

Konsequent?

Ja, konsequent. Millionen von Menschen laufen mit der inneren Uhr durchs Leben, dass sie in 8 bis 10 Jahren nicht mehr da sind. Mit diesem Bewußtsein kann einem doch so mancher Appell zu mehr Anstand völlig egal sein. Erst wenn diese Menschen die Übermacht darstellen und die Macht ergreifen, wird sich herausstellen, was wirklich wichtig ist.

Deshalb auch das viele Sperma in ihrem Film.

Sehr witzig. Mir geht es nicht darum, irgendwelche Bilder zu einer Aussage zu zwingen. Ich gehöre zum strukturellen Film und nicht zum Mainstream, obwohl ich den ja auch sehr mag.

UNITED TRASH erinnert teilweise an den Humor von Monthy Python oder John Waters.

Wenn Sie das sagen. Ich dachte da mehr an NACKTE KANONE, Jack Smith, Hershell Gordon Lewis oder Vlado Kristl.

Davon kenne ich aber nur die NACKTE KANONE und die war ja doch etwas eingängiger.

Im Moment gibt es in Deutschland kaum noch jemanden, der an den Fehlern des Mediums Film interessiert ist, sondern nur noch an dessen Erfüllung. Die einen lamentieren über „den Zirkusrummel“, der beendet werden muß, damit der Film wieder eine Chance hat. Viele Andere wollen den politischen Film zurück oder berufen sich auf dieses ausgeieierte Wort von Menschlichkeit. Das ist „Funktionalisierter Humanismus“.

Könnten Sie sich denn vorstellen, mal einen Film wie die NACKTE KANONE zu drehen?

Auf alle Fälle! Nachdem der Film ja bereits in Cannes gezeigt wurde und sogar in einige Länder verkauft werden konnte, hat ihn auch der amerikanische Co-Produzent von Roger Corman gesehen und mit mir Verbindung aufgenommen. Wir sind zwar noch am Anfang, aber wir planen gerade ein Projekt, das ich schon seit 2 Jahren mit mir herumschleppe: DER UNTERGANG DER EUROPA. Das könnte so ein Film werden. Natürlich mit den notwendigen Korrekturen. 

Und sonst? Wie war die Resonanz bisher auf UNITED TRASH?

Sagen wir mal so: Ein kleiner Teil des Bildungsbürgertums ist verärgert, weil der seit dem DEUTSCHEN KETTENSAGENMASSAKER so wahnsinnig geschätzte „politische Filmemacher Schlingensief“ mit UNITED TRASH wesentlich unterhaltender geworden ist.

Und ist das schlimm?

Ganz im Gegenteil. Wie ich schon vorher gesagt habe, handeln meine Filme ja von Ritualen und nicht von politischen Thesen. Die Zuschauer haben trotz der vielen „wüsten“ Dinge in dem Film sehr viel „Spaß“. Die Zeiten, wo der Bildungsbürger noch über das verstörte Publikum gelacht hat, sind vorbei. Die Zuschauer sind besser informiert als mancher zulassen will. Im Moment freue ich mich über jeden, der von mir aus politischer Sicht enttäuscht ist. Genauso freue ich mich natürlich über jeden, der UNITED TRASH gerade wegen der unkorrekten und chaotischen Aussage mag. Bis jetzt wurde sehr viel gelacht!

Und wo soll das alles enden? Muß man nicht gerade heute der „Orientierungslosigkeit“ entgegenwirken?

Entweder haben Sie nicht zugehört oder Sie sind bescheuert. Im Moment ordnen sich die Dinge doch von selber! Ein neues 68 wird es hoffentlich nicht geben!

Und was dann?

Angriff oder Verteidigung! Die 14- bis 16-jährigen von heute überholen uns bereits jetzt schon auf der Infoautobahn und nicht in der Kirche! Deren Ethik entsteht praktisch durch Offenheit und nicht durch Bedenken und Zweifel. Die kommen bei denen erst später, wenn sie bereits genug wissen.

Und was wissen sie?

Ich weiß, daß es noch einiges zu beerdigen gibt. Anfang des Jahres inszeniere ich wieder an der Volksbühne in Berlin. ROCKY DUTSCHKE 68. Ein riesiger Boxabend. Mein Stück für alle Verlierer. Nach der Sommerpause werde ich dann aller Voraussicht nach an der selben Bühne so etwas wie eine Filmproduktion übernehmen: VOLKSFILM. Im Moment werden ja einige kulturelle Filmbüros klammheimlich geschlossen. Noch regt sich keiner auf, aber in zwei Jahren, wenn es dann nur noch Fernsehproduktionen im Kino gibt, haben wir unser eigenes Filmbüro.

Und noch was zum Abschluß.

Was denn?

Sind Sie ein Schwein?

Natürlich nicht! Ich habe gerade einen Spermatest vor mir. Der soll zeigen, ob ich Kinder bekommen kann.

Schwarze?

Vielleicht. So süße kleine Kinder wie Peter Panne in UNITED TRASH.

Ich danke Ihnen für dieses komplizierte Gespräch.

Mit unverbindlichen Grüßen.

Credits

Regie und Kamera
Christoph Schlingensief
Mit
Udo Kier, Kitten Natividad, Thomas Chibwe, Joachim Tomaschewsky, Johnny Pfeiffer, Jones Muguse, Miklós Königer, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Dietrich Kuhlbrodt, Heimo Bachstein, Ethan Matondo, Kalle Mews, Daniel T. Tapera, Cuthbert Mawere, Wellington Jonga, Susanne Bredehöft, Thomas Nicolai, Peter Kern
Buch
Christoph Schlingensief, Oskar Roehler
Kameraassistenz
Oliver Graff
Lichtgestaltung
Voxi Bärenklau
Ton
Eckhard Kuchenbecker
Schnitt
Andrea Schumacher
Schnittassistenz
Rudi Heinen
Sprecher_innen
Susanne Bredehöft, Thomas Nicola
Musik
Biber Gullatz, Eckes Maltz
Spezialeffekte
Thomas Göttemann
Produktionsdesign
Uli Hanisch
Ausstattung
Uli Langenberg
Kostüme
Tabea Braun
Maske
Heide Haß
Script
Gudrun Widlock
Regieassistenz
Ralph Brosche
Produktionskoordination
Petronilla Munongoro
Produktionsleitung
Ian White
Herstellungsleitung
Christian Fürst, Ralph Brosche
Produzent
Christoph Schlingensief
Produziert von
DEM Film
Dreharbeiten
November 1994 - Dezember 1994: Harare und Umgebung (Simbabwe)
Premiere
28.10.1995, Hof, Internationale Filmtage
Kinostart
22.02.1996

DVD-Infos

Restaurierter Film, 2K Scan, Original Kinofassung
Extras
Christoph Schlingensief – Interview (2004, 22 min), Alexander Kluge im Gespräch mit Christoph Schlingensief (13.11.1995, 45 min), „Schmetterling im Dunkeln“ (Peter Kern, 1995, 20 min), Schlingensief – Filmtrailer – Alle Extras ohne Untertitel
Sprache
Deutsch, Englisch
Untertitel
Englisch
Ländercode
Code-free
System
PAL / Farbe
Laufzeit
72 min (25 fps) + 87 min Extras
Bildformat
16:9
Tonformat
DD 2.0
Inhalt
Digipack (Set Inhalt: 1), 28-seitiges Booklet mit Fotos und Drehbuchauszügen
Veröffentlichung
26.10.2018
FSK
18

Kinoverleih-Infos

Verleihkopien
DCP (2K, 24 fps, 5.1)
Blu-ray Disc
35mm (Dolby Stereo SR, über Deutsche Kinemathek)
Bildformat
35mm, 1:1,85
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch (DCP, BD)
Werbematerial
A1-Poster (leihweise)
Lizenzgebiet
Weltweit
FSK
Keine Jugendfreigabe (ab 18)