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Pia Frankenberg

D 1981, 13 min

SEHNSUCHT NACH DEM GANZ ANDEREN beginnt mit einem langen Schwenk über den Hamburger Hauptbahnhof. In körnigem Schwarz-Weiß gefilmt und begleitet von Jazz Musik, verspricht dieser Ort von Beginn an mehr als alltägliches Um-, Aus- und Einsteigen. Und so treibt die Protagonistin des Films (Zadek Schauspielerin Elisabeth Stepanek) geradewegs aus der U-Bahn in die seltsam somnambule Welt eines Nachtzugs und beginnt die Taschen schlafender Fahrgäste zu durchstöbern.


„Ich will keine Geschichte erzählen. Keine restlose Identifikation mit den Personen auf der Leinwand. Ein Wiedererkennen, ja. Aber eins, bei dem ich noch weiß, dass ich es bin, die etwas erkennt, dass ich es bin, deren Neugier geweckt wird, auf etwas mit ungewissem Ausgang, auf Personen und Zustände, Situationen, Episodisches.“

Foto: Pia Frankenberg (Mitte) bei den Dreharbeiten zu „Nie wieder schlafen“, © P.Groenewold


D 1992, 92 min

Zur Hochzeit einer Freundin auf einem Spreedampfer reisen Rita, Lilian und Roberta nach Berlin. Die unvermutete Begegnung Ritas mit einem verflossenen Geliebten erzwingt das vorzeitige Ende des feierlichen Ausflugs. Gestrandet im märkischen Sand beginnen die Freundinnen eine absichtslose Odyssee, getragen von dem Wunsch, nicht mehr in den Alltag zurückzukehren und begleitet von den Symptomen einer langsamen Verwahrlosung. Euphorisches Herumstreunen, den Zufall herausfordernd. Das Glücksgefühl der Unbehaustheit wird zum neuen Motor.


D 1988, 83 min

Gina ist Deutsche. Die Liebe des deutschen Mannes zum Auto kommt bekanntlich noch vor dem Interesse am anderen Geschlecht. Gegen diesen Zustand führt Gina einen Zwei-Frontenkrieg: Als KFZ-Prüferin beim TÜV nützt sie liebevoll ihre Chancen zur Rache an Mensch und Maschine, privat verschreibt sie sich mit rückhaltloser Erforschungswut der ehemals verpassten sexuellen Revolution. Was Gina tut, geschieht mit deutscher Gründlichkeit.
 “I’m British, my dear!“ sagt Harry. Gemeint sind Selbstbeherrschung, Diskretion, Zurückhaltung.


D 1985, 88 min

Martha lebt mit ihrem kleinen Sohn in Hamburg. Sie macht Filme. „Um näher am Puls der Gesellschaft zu sein“, ist sie mit einer portugiesischen Familie zusammengezogen. Teresa hilft Ausländer*innen bei Schwierigkeiten mit der Behörde. Martha versucht indessen eine Liebesgeschichte mit Alfred, der die Dinge nicht so recht im Griff hat. Ende dreißig, studiert er noch immer Architektur, und bei Martha läßt er auch nicht locker.


D 1984, 9 min

Frau und Mann geraten in einer Hamburger Bar aneinander: sie verpasst ihm (fast) aus dem Nichts eine Ohrfeige. Seine Reaktion – eine ganz andere als erwartet: der Anschlag wird als Anstoß angenommen und eröffnet eine Folge befreiender Prügel, die die Stadt wie ein Lauffeuer erfasst.


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