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Das deutsche Kettensägenmassaker

D 1990, 60 min

Nach der Vereinigungssoße jetzt der Film um aufzuwachen! Laut und agressiv! Christoph Schlingensiefs Antwort auf die deutsche Wiedervereinigung!

Synopsis

Schlingensief zeichnet die erste Stunde der Wiedervereinigung als ein nationales Schlachtfest nach. Die Nachricht von der Maueröffnung versetzt eine westdeutsche Metzgerfamilie in einen schier hemmungslosen Blutrausch. In einer verwahrlosten Hotelküche meuchelt sie ehemalige DDR-Bürger dahin.
DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER ist eine kurzfristige Reaktion auf eine kurzfristige politische Entwicklung. Die rasenden Kamerafahrten, das im Hintergrund stets vernehmbare Geräusch einer Kettensäge und ihre effekthaschende Darbietung im konkreten Einsatz am Menschen, verwendet Schlingensief bewusst als Element des Trashs. Als solchen interpretiert der Film auch die deutsche Einheit, als bluttriefenden, kannibalistischen Akt der Einverleibung des Ostens durch den Westen.

DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER ist der 2. Teil von Christoph Schlingensiefs DEUTSCHLAND-TRILOGIE, zu der auch 100 JAHRE ADOLF HITLER (1989) und TERROR 2000 (1992) zählen.

Streaming-Info

Der Film ist über unseren Vimeo-Kanal zum Leihen oder Kaufen erhältlich. Weitere Anbieter siehe „Film kaufen“.
Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch, Französisch, Polnisch, Spanisch

Pressestimmen

Nur scheinbar veranstalten Schlingensiefs Protagonisten ein Blutbad ohne Grund, in Wahrheit verkörpern sie die radikalste und geschmackloseste Absage an den Taumel von Eintracht und Vereinigung. Es sind wildgewordene Obsessionen: Was zusammenwachsen soll, zerstückeln sie, was andere als „Kolonisierung“ des Ostens bezeichnen, bringen sie auf den unglaublichen Punkt – die Verwurstung der Neubürger. – Rudolf Worschech, epd Film, 01/1991

Schlingensief hat innerhalb von 14 Tagen, gleich nach dem 3. Oktober, eine ebenso böse wie kreischende, fantastische wie alptraumhafte Vision auf das deutsche Jahrhundertereignis entworfen, eine sardonische Horror-Vision, an der sich die Kunst aller politikwissenschaftlicher Analyse an kritischer Potenz weit überlegen zeigt. – Peter W. Jansen, SWR - Kultur aktuell, 26.10.1990

DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER, entstanden 1990, war wohl der grellste und abgefeimteste seiner Filme, sein Kommentar zur deutschen Wiedervereinigung. – Wolfgang Höbel, 30.8.2010

Geschichte wird auch weiterhin mit Blut geschrieben werden. Und den (Fernseh-)Bildern vom nationalpathetischen Unisono der deutschen Wiedervereinigung nachts in Berlin, mit Fackelschein und Hymnengesang, mit Bundespräsident und -kanzler, folgt in diesem Film die blutige Moral der ganzen Geschichte. (...) Christoph Schlingensief, einer der letzten Unabhängigen des deutschen Kinos, hat die asiatischen Killing Fields aufs deutsche Grenzland projiziert. – Fritz Göttler, 28.12.1990

DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSAKER ist Schlingensiefs Antwort auf die deutsche Laubsägenpolitik: die Wiederzerstückelung Deutschlands. Von seinem amerikanischen Vorbild trennen den Film nur ein paar Millionen Dollar Produktionsbudget... Seine Darsteller schlachten Ossis, und der Film schlachtet Deutschland. – Andreas Kilb, 02.11.1990

Preise und Festivals

- Internationale Hofer Filmtage 1990

PDF

Credits

Buch und Regie
Christoph Schlingensief
Mit
Karina Fallenstein, Susanne Bredehöft, Artur Albrecht, Volker Spengler, Alfred Edel, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Dietrich Kuhlbrodt, Reinald Schnell, Udo Kier, Irm Hermann, Eva-Maria Kurz, Ingrid Raguschke, Mike Wiedemann, Renate Koehler, Volker Bertzky, Irmgard Freifrau Baronin von Berswordt-Wallrabe, Dieter Lersch, Biber G. Jakob, Christoph Schneiderbanger
Kamera
Christoph Schlingensief, Voxi Bärenklau
Kameraassistenz
Ralf Malwitz, Günther Hablik
Schnitt
Ariane Traub
Schnittassistenz
Christoph Schlingensief
Musik
Jacques Arr
Ausstattung, Titel, Poster
Uli Hanisch
Requisite
Sven Dülfer
Kostüm
Ariane Traub
Maske
Melanie Schumacher
Ton, Standfotos
Eckhard Kuchenbecker
Spezialeffekte
Thomas Göttemann
Lichtgestaltung
Voxi Bärenklau
Beleuchtung
Francisco Larrin, Hans von Sonntag
Mischung
Stephan Konken
Script
Artur Albrecht
Betreuung
Philipp Homberg
Regieassistenz
Udo Kier
Aufnahmeleitung
Rüdiger Jordan, Melanie Schumacher, Dirk Piepenbring
Produktionsleitung
Christian Fürst
Produzent
Christoph Schlingensief
Produziert von
DEM Film
In Koproduktion mit
Rhewes Filmproduktion
Gefördert mit
Mitteln der kulturellen Filmförderungen in NRW und Hamburg
Uraufführung (DE)
26.10.1990, Hof, Internationale Filmtage
Kinostart
29.11.1990

DVD-Infos

Restaurierter Film, 2K Scan, Original Kinofassung
Extras
„Ich rieche Menschenfleisch“ (dctp.tv, 1993, 24 min – opt. engl. UT), Historisches Drehort-Video (1989, 5 min), Interview mit Christoph Schlingensief (2002, 15 min), Interview mit Szenenbildner Uli Hanisch (2010, 19 min), Schlingensief-Filmtrailer
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Französisch, Polnisch, Spanisch
Ländercode
Code-free
System
PAL / Farbe
Laufzeit
60 min (25 fps) + 63 min Extras
Bildformat
16:9
Tonformat
DD 2.0
Inhalt
Digipack (Set Inhalt: 1), Poster-Booklet mit dem Kinoplakat (A3), Originaldokumenten und Fotos
Veröffentlichung
23.10.2020
FSK
Ab 16 Jahren

Kinoverleih-Infos

Verleihkopien
DCP (2K, 24 fps, 5.1)
Blu-ray Disc
35mm (Mono, über Deutsche Kinemathek)
Bildformat
Normal-16mm, 1:1,38 (35mm Blow up)
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Französisch (DCP, BD)
Werbematerial
A1-Poster (leihweise)
Lizenzgebiet
Weltweit
FSK
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