Wege in die Nacht
D 1999, 95 min
Das eindringliche Psychogramm einer ganzen Schicht von Ex-DDR-Bürgern, die längst nicht in der Bundesrepublik angekommen sind, vielleicht nie in ihr ankommen werden ...
Synopsis
Walter (Hilmar Thate) ist ein Mann Ende 50, dem die Wirklichkeit entgleitet. Zu DDR-Zeiten war er Direktor eines Industrie-Kombinats, nun ist sein Lebenswerk eine gespenstische Ruine. Walter steht fassungslos vor der Welt, die ihn ausrangiert hat. Sein innerer Amoklauf beginnt. Zusammen mit zwei jungen Leuten, Gina und René, begibt sich Walter auf nächtliche Patrouillen durch die Berliner S- und U-Bahnen, um für Ordnung zu sorgen. Als selbsternannte Sheriffs warten die drei auf Gelegenheiten, pöbelnde Rowdies zusammenzuschlagen.
Streaming-Info
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Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch
Pressestimmen
Mit Walter, dem ostdeutschen „Taxi Driver“, bringt Andreas Kleinert in ruhigen und graphisch fotografierten Bildern nicht nur die Perspektivlosigkeit und Stagnation des abgewickelten Ostens auf den Punkt, sondern auch den Wahnsinn eines Machtkastrierten. Walters Gewalttaten verselbstständigen sich und sind bald von konventionellem Verbrechen nicht mehr zu unterscheiden. Enthemmte Brutalität und verqueres Pflichtgefühl verstricken sich zu einer heillosen Pathologie. Eine Systemdämmerung in Schwarz-weiß. – Christian Buß, Birgit Glombitza: „Deutschland, revisited“ (Katalog zur gleichnamigen Retrospektive im Kommunalen Kino Metropolis, Hamburg 2004)
Kleinert gelang das eindringliche Psychogramm einer ganzen Schicht von Ex-DDR-Bürgern, die längst nicht in der Bundesrepublik angekommen sind, vielleicht nie in ihr ankommen werden. Als „Wege in die Nacht“ anlief, wurde er in der Öffentlichkeit leider nur ungenügend wahrgenommen; die heiteren DDR-Abschiede „Sonnenallee“ und „Good bye, Lenin!“ waren dem Publikum deutlich angenehmer. Umso wichtiger, dass es dieses sozial, soziologisch und politisch aufschlussreiche Meisterwerk jetzt, gemeinsam mit Kleinerts in Babelsberg gedrehten Studentenfilmen „Edith bei Clärchen“ (1985) und „Leb wohl, Joseph“ (1989), als DVD gibt. – Ralf Schenk
Preise und Festivals
– 1999 Weltpremiere, Filmfestspiele Cannes: Eröffnungsfilm der "Quinzaine des Realisateurs"
– Deutscher Filmpreis für Henriette Heinze
– Filmband in Gold für Kamermann Jürgen Jürges
– Filmfestival Karlovy Vary: Bester Darsteller Hilmar Thate
– 1999 Filmfest München
– 1999 Potsdamer Filmfest
– 1999 Studio Babelsberg: made in Berlin
– 1999 Filmfest Cottbus
– 1999 Filmfest Braunschweig
– 1999 Filmfest Lünen
– 1999 Century Reggio Calabria
– 1999 World Film Festival Montreal: Cinema Tomorrow
– 1999 IFF Rio de Janeiro
– 1999 IFF Haifa: Wettbewerb
– 1999 IFF Flandern: Wettbewerb
– 1999 IFF Chicago: World Cinema
– 1999 IFF Busan
– 1999 AFI Washington
– 1999 Museum of Modern Art New York: Deutsche Filmreihe
– 1999 Deutsche Filmwoche in Paris
– 1999 Strasbourg Forum du Cinema
– 1999 IFF Turin
– 1999 IFF Thessaloniki: New Horizions
– 1999 Festival des europäischen Films, Wels: Wettbewerb
– 1999 Kulturtage Nantes
– 1999 IFF Mar del Plata
– 1999 Kulturtage Lille
– 1999 Deutsche Filmwoche in London
– 1999 Bundesfilmpreisnominierung: Bester Film
– 2000 IFF Neu Dehli
– 2000 Filmfestival Rennes
– 2000 Tromso IFF, Norwegen: Wettbebewerb
– 2000 Berlin und Beyond, San Francisco
– 2000 German Showcase Boston
– 2000 IFF Göteborg
– 2000 American Cinema Foundation in LA
– 2000 Cinequest San Jose, USA: Special Presentation
– 2000 IFF Singapore
– 2000 IFF Istanbul
– 2000 Midnight Sun, Finnland
– 2000 Cinemanila, Phillippinen
– 2000 Lagow Lubuskie Lato Filmowe, Polen
– 2000 Espoo cine, Finnland
– 2000 Potsdamer Filmfest: Spielfilmpreis
Credits
Regie
Andreas Kleinert
Buch
Johann Bergk
Mit
Hilmar Thate, Cornelia Schmaus, Henriette Heinze, Dirk Borchardt, Ingeborg Westphal, Daniela Hoffmann, Roland Schäfer
Kamera
Jürgen Jürges
Schnitt
Gisela Zick
Musik
Andreas Hoge, Steven Garling
Szenenbild
Gabriele Wolff
Produzent_innen
Frank Löprich, Katrin Schlösser
Produziert von
ö Filmproduktion
DVD-Infos
Extras
LEB WOHL, JOSEPH (DDR 1989, 66 min), EDITH BEI CLÄRCHEN (DDR 1985, 15 min), Interview mit Andreas Kleinert (D 2010, 20 min), Trailer
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Spanisch, Französisch
Ländercode
Code-free
System
PAL / s/w
Laufzeit
95 min + 101 min Extras
Bildformat
4:3 Letterbox
Tonformat
DD 2.0
Inhalt
Softbox (Set Inhalt: 1)
Veröffentlichung
11.06.2010
FSK
Ab 16 Jahren