Putty Hill
USA 2010, 89 min
Nordamerikas neue Generation X. Matt Porterfields gefeierter Festivalerfolg!
Synopsis
Der 24-jährige Cory ist in einem verlassenen Haus an einer Überdosis Heroin gestorben. Am Tag vor seiner Beerdigung versammeln sich Freunde und Familie in einer Karaoke-Bar. Die geteilten Erinnerungen der Trauernden zeichnen das Bild einer Gesellschaft, die geprägt ist von Armut, dem Leben in der Großstadt, Generationsunterschieden und der gemeinsamen Suche nach einem neuen amerikanischen Traum.
Pressestimmen
Putty Hill ist ein visuell unglaublich schöner Film, gefügt aus Lichtern, Farben, Stimmungen, die kaum in Worte zu übersetzen sind. Der Film ist größtenteils improvisiert, gedreht in nur 12 Tagen, er hat eine leichte, hingeworfene Qualität. Doch zugleich liegt etwas Schweres, Müdes, Süßlich-Zähes in der Luft, in den Bewegungen und Gesichtern. Die Langsam- und Ziellosigkeit eines spätsommerlichen Nachmittags. (Elena Meilicke, Schnitt)
Matt Porterfield zeichnet in Putty Hill das melancholische Bild eines Stadtteils von Baltimore…Herausragend! (Michael Baute, tip Berlin)
Ein mit wenig Geld und viel Leidenschaft inszenierter, einfühlsamer und bewegender Independentfilm. (Ines Ingerle, ray Filmmagazin, 10/11)
Es benötigt einen unvoreingenommenen, auch unverbrauchten Blick, um einem Milieu, das gerne lapidar unter dem Begriff White Trash zusammengefasst wird, noch neue Sichtweisen abzugewinnen. Putty Hill zeichnet diese Neugierde aus: Hier werden weder die Konventionen des Sozialrealismus bemüht, der einen an proletarischen Welten teilhaben lässt, noch wird eine Art Ursachenforschung sozialer Missstände betrieben. Dieser Film schaut hin, aber er kommentiert nicht. Porterfield, der selbst aus Baltimore stammt und die strukturschwachen Vororte der Stadt gut kennt, betrachtet das Vertraute mit den Augen eines Unbeteiligten. Er schafft damit Raum für Assoziationen, die von Teen-Dokumentarfilmen wie Streetwise bis zu Fotografien von William Eggleston reichen – Arbeiten, die das Bild eines Lower-Class-Amerika geprägt haben. (Dominik Kamalzadeh)
Preise und Festivals
- Berlin International Film Festival – Forum (Weltpremiere)
- SXSW Film Festival – Emerging Visions (US Premiere)
- BAFICI Buenos Aires International Independent Film Festival – Wettbewerb
- Thessaloniki International Film Festival – Wettbewerb
- Era New Horizons International Film Festival – Wettbewerb
- CPH PIX International Film Festival – Wettbewerb
- Atlanta Film Festival – Wettbewerb
- Viennale International Film Festival – Official Selection
- Independent Film Festival Boston – Official Selection
- Maryland Film Festival – Official Selection
Weitere Texte
Matt Porterfield über PUTTY HILL
Ich bin in einem Vorort von Baltimore aufgewachsen, mit wilden, unbeschnittenen Hecken, ungepflegten Rasenflächen und Veranden, Hinterhöfen mit Swimmingpools und alten Autoteilen – ein Ort, an dem es an jeder Straßenecke eine Kneipe oder eine Kirche gibt. Dieser Kiez, der gerade noch innerhalb der Stadtgrenzen liegt, inspiriert einen Großteil meiner Arbeit und dient auch als Rahmen für PUTTY HILL.
Zwischen 2007 und 2009 entwickelte und schrieb ich das Drehbuch zu METAL GODS, die Geschichte einer Gruppe von Metal-Head-Teenagern, die sich in den Außenbezirken von Baltimore herumtreiben. Die Arbeit an diesem Drehbuch verlief unkompliziert. Die Dreharbeiten sollten im Sommer 2009 beginnen, aber dann brach plötzlich die Finanzierung weg. In der Folge begann ich ein neues Drehbuch zu schreiben, in dem ich viele der Schauspielerinnen und Schauspieler von METAL GODS unterbrachte, aber auch andere Darsteller, die ich in der Zwischenzeit kennengelernt hatte und mit denen ich arbeiten wollte. Das fünfseitige Treatment enthielt eine Dialogzeile sowie 15 präzise beschriebene Drehorte. Während der Dreharbeiten entwickelte sich daraus eine intensive, fantastische Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
PUTTY HILL ist mit keinem anderen Film zu vergleichen. Im Prinzip ist es ein traditioneller Dokumentarfilm mit einer realistischen Handlung. Aber dieser Realismus ist weit von den gängigen anthropologischen, lyrischen oder romantischen Strömungen entfernt, von denen dieses Genre heute in der Regel geprägt ist. Was noch wichtiger ist: Obwohl es eine grobe Erzählstruktur gab, wurden die einzelnen Szenen zum größten Teil improvisiert; entsprechend lebendig entwickelten sich die Dialoge, und auch das Verhältnis der Protagonisten untereinander intensivierte sich dadurch. Zwischen meinen Schauspielern und mir hatte sich schon bei den Vorbereitungen zu METAL GODS ein enges Verhältnis entwickelt, so dass sie bereit waren, Risiken einzugehen und eine große emotionale Intensität einzubringen.
Credits
Buch und Regie
Matt Porterfield
nach einer Idee von
Matt Porterfield, Jordan Mintzer
Mit
Sky Ferreira, Zoe Vance, James Siebor, Jr.Dustin Ray, Cody Ray, Charles “Spike” Sauers, Catherine Evans, Virginia Heath, Casey Weibust, Drew Harris
Kamera
Jeremy Saulnier
Schnitt
Marc Vives
Ausstattung
Sophie Toporkoff
Kostümbild
Sara Jane Gerrish
Originalton
Phil Davis, Nick Rush
Ton Gestaltung
Ben Goldberg
Produzent_innen
Jordan Mintzer, Steve Holmgren, Joyce Kim, Eric Bannat
DVD-Infos
PUTTY HILL ist zusammen mit HAMILTON auf DVD in der Revolver Edition erschienen.
Sprache
Englisch
Untertitel
Deutsch
Regionalcode
Code-free
System
PAL / Farbe
Laufzeit
PUTTY HILL 89 min + HAMILTON 65 min
Bildformat
16:9
Tonformat
DD 2.0
Inhalt
Softbox (Setinhalt: 1)
Veröffentlichung
02.12.2011
FSK
Ab 12 Jahren