Gisela
D 2005, 90 min
Eine Dreiecksgeschichte.
Synopsis
Georg und Paul, zwei nicht mehr ganz junge Tagediebe in einer anonymen Wohnbausiedlung, ergehen sich in Trinkgelagen und sexuellen Prahlereien und geraten dabei in den Bann der verheirateten Supermarktkassiererin Gisela.
Ein emotionaler und irritierender Film, versehen mit der unkonventionellen Nonchalance seiner großartigen Darsteller*innen. Authentisch, planlos und unromantisch suchen sie nach dem eigenen Verständnis von Liebe, Freundschaft und Sexualität inmitten ihres schön gelegenen sozialen Wohnblockalltags. Die Poesie der Freiheit liegt bei diesen Figuren in der Resignation gegenüber einer Welt, die nicht hinter der sozialen Wohnungsbausiedlung liegt, sondern mitten in ihnen.
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Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch
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Pressestimmen
Ein konsequent naturalistisch inszeniertes kleines Meisterwerk über das Leben junger Erwachsener aus der unteren Mittelschicht, das subtil den Teufelskreis von Machtlosigkeit, Frustration und Langeweile einfängt. Die Authentizität wird durch das intensive Spiel der Darsteller noch unterstrichen. Sehenswert. – Filmdienst
Durch kurze, schnörkellose Dialoge und ein neutrales, im Hintergrund bleibendes Setting lenkt der Film die Aufmerksamkeit auf die Personen; auf deren Gesten und Blicke, die oft mehr aussagen als Worte. In der letzten Sequenz sind alle Figuren in einem bewegten, schwebenden Moment miteinander vereint: noch einmal wird klar, dass es weniger um Liebe geht als um die Möglichkeit zur Kommunikation zwischen Einzelnen. – Crossing Europe
Als Entdeckung kann man GISELA verbuchen, den zweiten Kinospielfilm der deutschen Regisseurin Isabelle Stever, der auf dem gleichnamigen Roman von Anke Stelling und Robby Dannenberg basiert. Eine präzise geschriebene und gespielte lakonische Erzählung um zwei nicht mehr ganz junge Tagediebe in einer anonymen Wohnbausiedlung, die sich in Trinkgelagen und sexuellen Prahlereien ergehen und bei all dem Maulheldentum doch unweigerlich in den Bann der Titelheldin geraten. – Isabella Reicher, Der Standard
Stever’s admirably matter-of-fact account of the development of this decidedly unromantic triangle paints a persuasive portrait of the lives of lower-middle-class twenty- and thirtysomethings in today’s Europe. Without resorting to melodramatic cliché or easy moral judgements, she subtly suggests that her characters are caught in a world circumscribed by feelings of powerlessness, passivity, conformism, frustration and boredom. The naturalistic performances ring as true as the low-key realism informing both the visuals and the narrative, at times lending the film an authenticity and integrity reminiscent of the Fassbinder of ‘Katzelmacher’ and ‘Wild Game’. – Geoff Andrew,
Time Out
Preise und Festivals
Crossing Europe Film Festival, Österreich - „Best Film“
Baltic Debuts Film Festival, Russland - „Best Film“
International Filmfestival Locarno, Schweiz
New Montreal Filmfest, Kanada
London Filmfestival
Göteborg Filmfestival, Schweden
Filmfestival Max-Ophüls-Preis
Internationale Filmfestspiele Berlin - German Cinema
Midnight Sun Film Festival, Finnland
Cairo International Film Festival, Ägypten
JIFF Jeonju, Korea
Weitere Texte
Es geht eigentlich um Gisela. Es ist fast ein Experiment diese Frau. Und vielleicht ist sie ja was ganz Modernes, weil sie wirklich außerhalb von Moral lebt. Und Moral verändert sich ja stark in unserer Zeit, bis hin zu Hilflosigkeit, weil man ja nicht genau weiß, was passiert, wenn die Moral völlig verschwindet. – Isabelle Stever
Für mich ist GISELA ein Film über Freiheit. Der Anarchismus des Romans verlangt nach einem Film, der keine Milieustudie sein darf. Und so habe ich das Dekor abstrakt gehalten, um die Konzentration auf die Charaktere zu lenken.
Georg, Paul und Gisela messen ihr Handeln nicht an Moral im konventionellen Sinne, deswegen fand ich es aufregend, sie für modern zu halten. Also wollte ich ihre Charaktere nicht suggestiv bewerten, sondern wollte ihnen eine sachliche Authentizität geben.
GISELA hat drei Hauptfiguren. Die Motive für ihre Entscheidungen werden nicht ausgesprochen. Die Charaktere und die Handlung sind das Angebot für eine Geschichte, die im Kopf des Zuschauers entsteht und dadurch zwangsläufig persönlich wird. – Isabelle Stever
Galerie Extras
Setfotos von den Dreharbeiten zu GISELA. „Ich denke mir Situationen aus, die nicht im Drehbuch stehen, wo ich das Gefühl habe, dass sie die Figuren charakterisieren. Und dann werden die Situationen improvisiert. Dann haben die Schauspieler eine Erinnerung, eine richtige Erinnerung an Erlebtes und müssen nicht intellektuell da herangehen.“ (Isabelle Stever)
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Credits
Regie
Isabelle Stever
Mit
Anne Weinknecht, Carlo Ljubek, Stefan Rudolph, Anna Loos, Esther Zimmering, Judith Hoersch, Horst Markgraf
Buch
Anke Stelling, Isabelle Stever
Buchvorlage
Anke Stelling, Robby Dannenberg
Kamera
James Carman
Schnitt
Christian Krämer
Musik
Jojo Röhm, Jochen Arbeit
Szenenbild
Alexander Scherer
Requisite
Volker Tobian
Maske
Marie Leibfried, Mieke Willaert
Kostüme
Alexander Scherer
Ton-Design
Roland Platz
Ton
Ulf Herrmann
Mischung
Michael Kranz', Heiko Müller
Casting
Bernhard Karl
Redaktion
Barbara Buhl
1. Regieassistent
Jakob Rühle
2. Regieassistentin
Manuela Morsch
Herstellungsleitung
Cornelia Kellers
Produktionsleitung
Till Derenbach
Aufnahmeleitung
Holger Büscher, Daniel Illigens
Produzent
Gerd Haag
Produktion
TAG/TRAUM
Ko-produktion
WRD
Weltpremiere
27.06.2005, Filmfest München
DVD-Infos
Extras
Kurzfilm REQUIEM FÜR ETWAS, DAS SEHR KLEIN IST (1997), Trailer
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Ländercode
Code-free
System
PAL / Farbe
Laufzeit
90 min + Extras
Bildformat
16:9
Tonformat
DD 2.0
Inhalt
Softbox (Set Inhalt: 1)
Veröffentlichung
09.03.2007
FSK
16
Kinoverleih-Infos
Verleihkopien
DCP (2K, 25 fps, 5.1)
Bildformat
16:9
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Russisch
Werbematerial
/
Lizenzgebiet
Deutschland, Österreich, Schweiz
FSK
16