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Berlin [Underground]

D 2021, 102 min

The Basis of Make-Up (IV). Photographie und jenseits – Teil 33.

Synopsis

Der Film zeigt 171 Notiz- und Skizzenbücher von Heinz Emigholz aus den Jahren 2004 bis 2021, neun U-Bahn-Stationen in Berlin im Jahr 2018, zwei Werbespots für eine fiktive Parfüm-Marke und 67 Straßenbäume in Buenos Aires, die sich mit ihren Wurzeln gegen die Pflasterungen der dortigen Gehwege zur Wehr setzen. Sie wurden dort von Heinz Emigholz im Sommer 2018 gefilmt.

Die indische Filmemacherin Madhusree Dutta antwortete einmal auf die sehr westliche Frage, ob es in Indien einen filmischen „Underground“ gebe, in bestechender Klarheit: „Wir kennen keine ‚Underground‘-Praxis der politischen Kunst, weil unsere Architektur keine Keller kennt.“ Der Film Berlin [Underground] bedient sich im Titel dieser Klarheit. Vertreten die animierten zeichnerischen, collagierten und schriftlichen Vorlagen eine künstlerische Zeitzeugenschaft, so sind die U-Bahnstationen das reale Gegenstück zu einem obsoleten Begriff des künstlerischen „Undergrounds“ und die Baum- und Wurzelstudien die Dokumentation einer aktiven, natürlichen Dekonstruktion von Architektur durch Natur. Zugleich zeigen die zeichnerischen Arbeiten auf Papier das Weiterleben des Grundstoffes Holz in erstarrtem Faserbrei.

Pressestimmen

Ein Anflug von Nostalgie, dann Schulterzucken und Selbstironie: Die Porträts von Berliner U-Bahnstationen in Berlin [Underground] beginnen zwar im Schöneberger Regenbogenkiez, aber nur, um sich in Richtung Dahlem, dem Standort der Freien Universität, zu verflüchtigen. Westlicher Underground akademisch verbraten. Spannender sind da die Bäume in Argentinien. Und immer wieder: Die unergründlichen Notizbücher von Heinz Emigholz. – HKW

Preise und Festivals

- HKW Berlin 2021- Werkschau Counter Gravity